Diese Frage wird mir immer wieder von polnischen Muttersprachlern gestellt. Tatsache ist: Ich habe keine familiären Wurzeln in Polen. Die gute Aussprache ist wohl das Ergebnis einer seit meiner Schulzeit andauernden Faszination für unser Nachbarland.
Zu Beginn war ich Autodidaktin und Quereinsteigerin. Ursprünglich hatte ich eine Tischlerlehre abgeschlossen, wurde aber während meines Freiwilligendienstes in Polen als Dolmetschtalent entdeckt. Parallel zum Einstieg ins Berufsleben habe ich dann ein Studium absolviert.
Tja, da musste ich damals passen. Irgendwas mit Rübe... Aber im Ernst: DolmetscherInnen wissen nicht alles. Dafür sind wir auch gar nicht da. Google translate weiß zwar, wie Steckrübe heißt, aber nicht, was die Person mit Ihrer Aussage bezweckt, welches Kommunikationsziel sie erreichen will. Zur erfolgreichen Verständigung zwischen politischen oder wirtschaftlichen PartnerInnen - sei es in Fachverhandlungen, sei es der Smalltalk beim Abendessen - gehört mehr als eine einzelne Vokabel. Dafür sind DolmetscherInnen da. Das lernen wir in der Ausbildung.
DolmetscherInnen wird oft neben dem Sprachtalent auch musikalische Begabung nachgesagt. Ich zum Beispiel bin Mitglied einer Folkband. Als Liedermacherin nutze ich zudem die Chance, endlich einmal selbst zu Wort zu kommen - ein schöner Ausgleich zu einem Beruf, der darin besteht, die Stimme der anderen zu sein.